Projektleitung im OZG-Umfeld zur Inbetriebnahme eines E2E-Antragsprozesses für Unternehmen und Sachbearbeiter

Aufgabenstellung: Eine zentrale Datei des Landes wird für den bundesweiten Einsatz vorbereitet. Im Zuge der bundesweiten Einführung müssen dann zehntausende Nutzer zeitnah an dieses System angeschlossen werden. Der Anschluss bedingt die Online-Beantragung durch die zukünftigen Nutzer (Unternehmer), die Antragsbearbeitung inklusive digitaler Aktenführung sowie die Eintragung der nutzerbezogenen Daten im Zielsystem durch die Sachbearbeiter einer Behörde, sowie die Kommunikation mit den Antragstellern. Dazu soll in einem Projekt mit mehreren Teilprojekten der Antragsprozess digital umgesetzt und an den Betrieb übergeben werden. Penetrationstests und Lasttests durch externe und Dienstleister müssen vorbereitet und durchgeführt werden; es muss ein IT-Sicherheitskonzept nach BSI-Standard 200-1 erstellt werden.

Tätigkeiten:

  • Projektleitung (V-Modell, Agile Software-Entwicklung, teils Scrum): Planung und Überwachung der Meilensteine, Termine und Budgets (Projektcontrolling), Überwachung der Qualität
  • Abstimmung mit Teilprojektleitern und Entwicklungsleitern
  • Erstellung von Entscheidungsvorlagen, Herbeiführen von Entscheidungen hinsichtlich Scopes, Ressourcen-Einsatz, Terminen, Kosten/Budgets
  • Regelmäßiges Berichten an Bereichsleitung, Auftraggeber, Lenkungsausschuss
  • Stakeholder Management aufgrund von Eskalationen (Mängel bei Softwarequalität und Terminüberschreitungen in einzelnen Teilprojekten) innerhalb und außerhalb der Behörde

Ergebnisse: Die Lösungsarchitektur besteht aus drei separaten Plattformen, die mittels automatisierter SQL- und REST-Schnittstellen verbunden werden. Für Online-Antragsformulare im Internet wird die landeseigene Plattform für OZG-Antragsverfahren eingesetzt; für die Antragsbearbeitung wird die landeseigene Plattform für Fachinformationssysteme (FIS) eingesetzt; digitale Veraktung erfolgt aus dem FIS mittels CMIS-Schnittstelle im zentralen Document Management System (DMS). Ein Microservice – REST-Schnittstellen mit JSON – ermöglicht die Übermittlung der nutzerbezogenen Daten – Unternehmen und ihrer Betriebsstätten – aus dem FIS in die zentrale Datei. Dokumente – bspw. Nutzungsverträge und Zugangsdaten – werden im Rahmen der Sachbearbeitung automatisch aus Vorlagen erstellt und an das Output Management und die Druckstraße übermittelt.

So wurden in den ersten vier Wochen nach Go-Live knapp 5.000 Betriebsstätten und binnen 10 Monaten knapp 25.000 Betriebsstätten von ca. 6.000 Unternehmen an die zentrale Datei angeschlossen.